Abstract:
Die Boltzmann Maschine (BM) diente als fundamentales Konzept für energie-basierte Modelle und neuronale Netzwerke und hatte damit großen Einfluss auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz. Trotz ihrer historischen Bedeutung erwies sich ihre direkte Anwendung im modernen Deep Learning als zu rechenintensiv. Klassische Verfahren für den Sampling-Prozess haben sich als ineffizient herausgestellt, wodurch die Verarbeitung hochdimensionaler Daten nahezu unmöglich wurde. Aus diesem Grund wurde alternativ die Restricted Boltzmann Maschine (RBM) eingeführt, die eine niedrigere Ausdruckskraft im Gegenzug zu effizienteren Berechnungen tauscht. Quantum Boltzmann Maschinen (QBMs) hingegen können mithilfe von Quanten Algorithmen, wie Quantum Annealing (QA), effizient aus einer approximativen Boltzmann Verteilung sampeln. Empirische Studien deuten darauf hin, dass dieser Ansatz einen effizienteren Sampling-Prozess als klassische Methoden ermöglicht. Dies würde eine effektivere Erkundung von Energielandschaften bei gleichzeitig geringeren Rechenaufwand zulassen. Darüber hinaus erlaubt diese Herangehensweise eine vollständige Verknüpfung der Neuronen miteinander, sodass die ursprüngliche Ausdruckskraft des Models erhalten bleibt. Soweit dem Autor bekannt ist, wurde das Potenzial von QBMs im Bereich des Supervised Learnings bislang nur in wenigen Studien untersucht. Das gilt insbesondere nicht nur für den anwendungsorientierten Bereich, sondern auch in Hinblick unter Verwendung realer QA-Hardware. Deshalb ist es das primäre Ziel dieser Arbeit, das praktische Potential von QBMs für Bildklassifizierung mit praxisnahen Daten zu evaluieren. Hierfür werden diskriminative QBMs eingesetzt, welche durchgehend Daten an die Input-Units binden und somit die bedingte Wahrscheinlichkeit eines Labels gegeben eines Datenpunktes ermitteln können. Um die nötige Quantum Processing Unit (QPU) Zeit zu reduzieren, präsentiert diese Arbeit eine neue Strategie um die QBM auf der Topologie der QA-Hardware zu embedden. Die erzielten Ergebnisse demonstrieren eine kompetitive Leistung im Vergleich zu klassischen durch Simulated Annealing trainierten diskriminativen BMs und diskriminativen RBMs. Zusätzlich deuten die Ergebnisse ebenfalls auf eine reduzierte Anzahl an nötigen Trainings-Epochen. Darüber hinaus konnte die Sampling-Zeit mit der neuen Embedding-Strategie im Durchschnitt um 69,65% reduziert werden.
Autor/in:
Mark Vorapong Seebode
Betreuer:
Jonas Stein, Daniëlle Schuman, Claudia Linnhoff-Popien
Studentische Abschlussarbeit | Veröffentlicht Juni 2025 | Copyright © QAR-Lab
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